Brücke ins Berufsleben

Unseren humanitären Einsatz sehen wir in Zukunft vermehrt in einem Entwicklungsprozess, der die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung dauerhaft verbessern soll. Dieser Zielsetzung entsprechend soll unser neues Projekt der Integration von Jugendlichen aus Waisenhäusern oder anderen Heimen in die ukrainische Geschäftswelt dienen. Wir wollen ihnen nach dem Verlassen des Heims und ihrer beruflichen Ausbildung einen Arbeitsplatz vermitteln, an welchem sie ihre Ausbildung in der Praxis unter fachlicher Leitung erweitern und vertiefen können.

In der Ukraine, wie auch in anderen ehemals sowjetischen Republiken, folgt die allgemeine Schulbildung immer noch stark dem sowjetischen Muster. Das Prinzip heisst, dass Kinder und Jugendliche für ihre Persönlichkeitsbildung besser in Schulen und Heimen aufgehoben sind als in der Familie. Vor allem Waisenkinder sowie auch Kinder aus Familien mit Problemen, von alleinerziehenden Eltern oder aus armen oder zerrütteten Familien werden oft in Heimen «versorgt». Kaum jemand kontrolliert diese Heime, das System ist oft korrupt und die Jugendlichen leben teilweise völlig isoliert und sind sich selbst überlassen.

Dies führt dazu, dass Jugendliche, welche das «Heim» spätestens im Alter von 18 Jahren verlassen oft grosse Schwierigkeiten haben, einen beruflichen Einstieg zu finden. Man ist ihnen gegenüber misstrauisch bezüglich ihrer Ausbildung und fehlender Selbständigkeit.

Lifeline will mit seinem neuen Projekt «Brücke ins Berufsleben», Jugendlichen nach dem Verlassen des Heimes und nach Absolvierung ihrer staatlichen, beruflichen Ausbildung einen Arbeitsplatz in  Unternehmen vermitteln. Dort können sie ihre Ausbildung unter fachlicher Leitung erweitern und vertiefen. Wir denken dabei an Unternehmen im Bereich Sanitär, Heizung, Bau, Elektro- und Autowerkstätte, Holz- und Metallbearbeitung.

Dazu würden wir auch Sprachkurse in Deutsch und Englisch anbieten.

Projektstatus

Ausgangslage

Ausgangslage

Ohne finanzielle oder familiäre Unterstützung verlassen Jugendliche das Heim, ohne die Möglichkeit eine berufliche Chance zu haben; sie sind deshalb stark suchtgefährdet, werden kriminell und landen oft im Gefängnis!

Ziel

Ziel

Lifeline will Jugendlichen aus Waisenhäusern und anderen Heimen den Start in ihre berufliche Zukunft ermöglichen. Zu diesem Zweck vermitteln wir Arbeitsplätze, wo sie ihre Ausbildung erweitern und vertiefen können.

Projektstatus

Aktueller Stand

Wir sind wir mit verschiedenen Heimen in Kontakt, um abzuklären, welche Schul- und Berufsausbildung die Jugendlichen während ihres Aufenthaltes dort erhalten. Für uns ist vor allem wichtig, wie die Jugendlichen auf ihr «Leben nach dem Heim», d.h. auf ihre Selbständigkeit und ihre weiteren beruflichen Möglichkeiten vorbereitet werden. Wir haben in vielen persönlichen Kontakten unser Projekt vorgestellt und sind überall auf positives Echo gestossen. Als erstes Unternehmen hat sich GEBERIT für dieses wichtige Projekt interessiert, es folgten Louis Dreyfus Company (LDC) und schliesslich auch Vetropack. Leider wurde dieses Projekt während der Corona-Epidemie unterbrochen und auch jetzt, seit der Krieg im Februar 2022 begann, momentan "aufs Eis" gelegt. Wird sind überzeugt, dass dieses Projekt zu einem späteren Zeitpunkt weitergeführt wird.

Projektinformationen

Besuch bei GEBERIT in Slavuta

Autor
R
Guggenheim
Datum
11.8.2021

Am 11. August wurden wir von der Geschäftsleitung der GEBERIT-Produktionsstätte in Slavuta (Ukraine) empfangen.

Besuch bei der ukrainischen Botschaft in Bern

Autor
R.
Guggenheim
Datum
13.3.2021

Aufgrund unseres Schreibens an die ukrainische Botschaft in Bern, in welchem wir unser neues Projekt vorstellten, wurden wir am 13. April zu einem Gespräch an die Botschaft eingeladen. Gefreut hat uns, dass der Botschafter, Dr. Artem Rybchenko an diesem Gespräch, welches in einer ausserordentlich freundlichen, herzlichen und gelösten Atmosphäre stattfand, teilnahm. Botschafter Rybchenko war ausserordentlich beeindruckt von Lifeline's Aktivitäten in seinem Land und hatte und sicherte und grosse Unterstützung, speziell für unser neues Projekt «Brücke ins Berufsleben» zu.

Mukatschewo

Autor
R.
Guggenheim
Datum
11.2.2021

Durch Vermittlung von Tatyana Firmann, Leiterin des humanitären Vereins «Chevra» in Drohobytsch, erhalten wir Antwort von Frau Alexandra Matviyuk, Direktorin des «Family Orphanage House» in Mukatchewo, dass sie grosses Interesse an unserem neuen Projekt, insbesondere auch an den Sprachkursen für Waisenkinder hat.

Grosses Interesse an unserem Projekt «Brücke ins Berufsleben»

Autor
R.
Guggenheim
Datum
20.11.2020

Bereits haben einige Heime grösstes Interesse an unserem neuen Projekt gezeigt. Sie erachten es als ausserordentlich wichtige Aufgabe, einerseits die Abgänger aus Heimen sowohl in beruflicher wie auch in sprachlicher Hinsicht und auch in allgemeinen Lebensfragen vorzubereiten. Sie sind der Meinung, dass der Staat diese äusserst wichtige Aufgabe stark vernachlässigt und die Jugendlichen nach dem Verlassen des Heimes beruflich, finanziell wie auch gesellschaftlich allein und sich selbst überlassen werden!

Abteilung für Berufsbildung

Autor
R.
Wiederhold
Datum
16.11.2020

Die Leiterin der Abteilung für Berufsbildung, Frau Lilija Iwaniwna Burtschenko, der Tscherniwzi staatlichen Gebietsverwaltung, schreibt uns u.a.: «Die Berufsbildung in der Ukraine ist rückständig und veraltet. Es gibt Berufsschulen in der Bukowyna, die bereits 80 Jahre alt sind. Einige Gebäude befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Das aktuellste Problem der Berufsausbildung sind veraltete Geräte. Mehr als die Hälfte ist zwischen 50 und 80 Jahre alt. Einige der Schulen haben keine Computer. Besonders rückständig ist die Ausrüstung für Elektriker, Mechaniker, Schweisser, Schmiede, Näherinnen. Eine Hilfe für diese armen Kinder würde helfen, ihre berufliche Zukunft zu erleichtern.» Wir bleiben dran!

Ansprechpartner

Martin Zietlow
"Es wäre schön, wenn wir den in jeder Hinsicht benachteiligten Jugendlichen in der Ukraine helfen könnten, einen Einstieg in ihr berufliches Leben zu ermöglichen."