Juden in Birobidschan

Birobidschan
Russland

Nach einem Besuch in Birobidschan im Jahre 2007, hatte sich Lifeline spontan bereit erklärt, dieser armen, kleinen Gemeinde mit ihrer langjährigen Geschichte finanziell zu helfen, um die wichtigsten Bedürfnisse der Gemeindemitglieder am Leben zu erhalten.

Birobidschan ist die Hauptstadt des «Jüdischen Autonomen Gebietes» (russisch: Jewreiskaja awtonomnaja oblast) im fernen Osten Russlands an der Grenze zur Volksrepublik China. Das Gebiet wurde von Stalin in den 30er Jahren im Rahmen seiner Nationalitätenpolitik als «Homeland» für die Juden geplant und der Ort wurde vom Schweizer Architekten Hannes Meyer, ehemaliger Leiter des Dessauer Bauhauses, konzipiert.

Von den ehemals ca. 30'000 Juden, welche während den 30er Jahren nach Birobidschan übersiedelten, leben heute in der Stadt noch etwa 700 Menschen. Nur sehr wenige, fühlen sich der jüdischen Religion zugehörig.

Bei unserem Besuch war die Not sehr gross. Es fehlte an Geld, um die fast hundertjährige, baufällige Synagoge wieder für einen Gottesdienst zu renovieren, aber auch an Mitteln, um einen Religionsunterricht oder eine Schule, einen Rabbiner zu finanzieren oder auch ihren Friedhof zu unterhalten.

Seit vielen Jahren unterstützt Lifeline finanziell die Gemeinde und ermöglicht den Mitgliedern die frisch renovierte Synagoge wieder zu besuchen und religiöse wie auch familiäre Feiern durchzuführen. Das Leben der Gemeinde ist wieder neu erwacht!

Projektstatus

Ausgangslage

Ausgangslage

Die sehr arme Gemeinde von Birobidschan erhält nur wenig finanzielle Unterstützung der ‘Föderation der jüdischen Gemeinden in Russland’. Die Synagoge ist in einem erbärmlichen Zustand, der Führer der Gemeinde ist schwerkrank und kann die Gemeinde nicht mehr leiten, Kinder kriegen keinen Religionsunterricht und es ist kaum Geld für religiöse und familiäre Feiern vorhanden; das Gemeindeleben war am Sterben!

Ziel

Ziel

Wir betrachten es als unsere Pflicht, die kleine Jüdischen Gemeinde von Birobidschan, wo an öffentlichen Schulen Jiddische gelehrt wird und Strassen noch in hebräischen Buchstaben angeschrieben sind in der Erhaltung des Judentums zu unterstützen.

Projektstatus

Aktueller Stand

Seit vier Jahren wird die frisch renovierte und hell gestrichene Synagoge mehrmals, aber vor allem am Schabbat und an den Feiertagen, rege besucht. Valeria Burkina konnte mit Hilfe von Lifeline in Moskau als religiöse Führerin und als Religionslehrerin ausgebildet werden. Durch unsere regelmässigen finanziellen Zuwendungen werden heute alle religiösen Feiertage wie auch Familienfeste gemeinsam gefeiert.

Projektinformationen

Auch in Birobidschan herrscht Corona

Autor
R.
Guggenheim
Datum
4.4.2021

Valeria Burkina aus Birobidschan schreibt uns: «Wir leiden physisch stark unter COVID und hatten bisher eine sehr schwere Zeit mit vielen Zusammenbrüchen. Es fehlt an allem, Medikamenten, Impfungen und auch an Masken, denn diese sind sehr teuer. Vor einigen Tagen sind gerade zwei Menschen gestorben. Viele unserer behinderten Menschen waren so krank, dass einige von ihnen gestorben sind. Die Menschen werden immer aggressiver und sind viel öfters krank als früher. Die Synagoge war von Juni bis September 2020 geschlossen, jetzt finden wir langsam zum "normalen Leben" zurück und versuchen gesund und fröhlich zu sein, halten Gebete, lesen Tora, machen Ordnung in der Synagoge. Morgen werden wir den Zaun um das Gebäude wiederherstellen und das Gelände um die Synagoge nach dem Winter reinigen.»

Das Behindertenheim «Menorah»

Autor
R.
Guggenheim
Datum
5.3.2019

Die jüdische Gemeinde von Birobidschan betreut in Freiwilligenarbeit viele behinderte Menschen des Behindertenheims «Menorah». Lifeline hat sich verpflichtet, auch diese wichtige humanitäre Institution mit einem Betrag von 1'000 Euro jährlich zu unterstützen.

Renovation der Synagoge beendet

Autor
R.
Guggenheim
Datum
10.9.2017

Endlich ist die alte Synagoge umgebaut und renoviert, die Heizung funktioniert (im Winter kann es bis -45 Grad kalt werden!) und es können darin wieder Gottesdienste und Feiern durchgeführt werden. So Pessach und Chanukka 2018, Rosch Haschana und Sukkot 2019.

Valeria Burkina leitet die Gemeinde

Autor
R.
Guggenheim
Datum
18.7.2014

Da langjährige geistige Führer Anatoly Burkina ist nach schwerer Krankheit gestorben. Seine Frau, Valeria Burkina, welche die Gemeinde zusammenhalten möchte, kehrt nach einem zweimonatigen «Religionsunterricht» in Moskau, welcher von Lifeline mitfinanziert wurde, nach Birobidschan zurück und übernimmt die Führung der kleinen Gemeinde wie auch den Religionsunterricht der Kinder.

Ansprechpartner

Raymond M. Guggenheim
"Obwohl ich kein praktizierender Jude bin, freut es mich, wenn ich einer armen, kleinen und weit von der Zivilisation entfernten Gemeinde mittels finanzieller Unterstützung helfen kann, das Judentum, Gottesdienste und das gemeinsame Zusammensein an Feiertagen am Leben zu erhalten und dies der heranwachsenden Jugend mit auf ihren Weg zu geben."