Vor zwei Monaten haben wir (Peter Oppenheim und Raymond Guggenheim) vom 6.-13. Juni endlich wieder einmal Czernowitz besucht, um einerseits mit unseren Partnern in der Ukraine und mit Menschen der kriegsmüden Gesellschaft direkt sprechen zu können. Gleichzeitig besuchten wir unsere laufenden "traditionellen" Projekte, wie die Schule Nr. 41, unsere Suppenküchen und den Ort, wo "New Family" (Tatjana Bereshnaya) diesen August mit unserer finanziellen Unterstützung ein Camp - in erster Linie für Kinder aus Charkiv und Flüchtlingsfamilien - durchführt.
Ein weiterer, wichtiger Grund, der uns für diesen Besuch in Czernowitz motivierte, war unser 17. Transport mit Hilfsgütern seit Beginn des Krieges, welchen wir am 4. Juni geladen hatten (14,3 T / 51'700 Euro), und der am 9. Juni in unserem Depot in Czernowitz abgeladen wurde. Wir wollten unbedingt einmal bei dieser Prozedur dabei sein, um uns von den unglaublich umfangreichen administrativen Tätigkeiten und der strikten Kontrolle über den Empfang der gelieferten Waren mittels vielen freiwilligen Helfern überzeugen zu können. All diese Arbeiten werden vom Staat vorgeschrieben, um Korruption und Schwarzhandel zu eliminieren, was unter diesen Umständen absolut verständlich ist.
Wir waren ausserordentlich beeindruckt, mit welchem Interesse, Pflichtgefühl und Genauigkeit der Empfang unserer Waren empfangen, registriert und elektronisch verarbeitet wurde. Später muss jeder Bezug schriftlich angemeldet und genehmigt und schliesslich auch durch den Empfänger schriftlich bestätigt werden.
Wir besuchten auch eine unsere Partner-Suppenküche, wo jeden Tag 600 Mahlzeiten, 200 an ein Militärspital, 300 an verschiedene Flüchtlingsheime und ca. 100 direkt von der Küche abgegeben werden.
Während unsere Besuches benützte "New Family" auch die Gelegenheit, ihre zweimonatlichen Nahrungsmittelpakete an bedürftige Menschen der jüdischen Gemeinschaft abzugeben.
Mit vielen Eindrücken, neuen Ideen und befriedigt über unsere Arbeit kehrten wir nach Hause zurück.