Transkarpatien
10
.
September
2021

Lifeline meets Parasolka

Raymond M. Guggenheim

Der 2007 gegründete Verein Parasolka (www.parasolka.ch) setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit einer Behinderung in der Ukraine ein. 

Bereits vor vielen Jahren besuchten wir die beiden Heime in Vilshany und in Tjachiv (Transkarpatien). Wir waren damals schockiert über die absolut menschenunwürdige Lebenssituation der Kinder im Kinderheim Vilshany. Parasolka hatte sich der desolaten Situation dieses Heimes angenommen und im Jahre 2009 ein weiteres Wohnheim für 25 junge Menschen mit einer Behinderung in Tjachiv eröffnet. Seither wurden in zahlreichen Workshops mit freiwilligen Fachpersonen Know-how aus der Schweiz transferiert.

Nachdem sich Lifeline in Zukunft vermehrt den Bedürfnissen von behinderten Menschen in der Ukraine annehmen möchte, besuchten wir mit Vertretern von Parasolka im September 2021 die beiden Heime in Transkarpatien.

Besonders beeindruckt waren wir von der positiven Entwicklung seit unserem letzten Besuch im Heim von Vilshany, mit welcher Fürsorge und Engagement die Jugendlichen von den Mitarbeitern umsorgt, gepflegt und, sofern möglich, in eine kreative Beschäftigung integriert werden. Der Leiter des Heimes, versteht es auf eine ruhige und verständnisvolle Art, die Mitarbeiter des Heimes zuführen, sie zu motivieren und damit dem Heim mit seinen Bewohnern einen fachlich ansprechenden und würdigen Rahmen zu verleihen.

Das Wohnheim mit Namen "Parasolka" in Tjachiv ist ein Musterbeispiel für den Umgang mit Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Der Heimleitung ist es gelungen, den Bewohnern des Hauses einen angenehmen und interessantenTagesablauf zu ermöglichen und sie zum Arbeiten im Garten oder anderen Tätigkeiten im Heim zu motivieren und sich dabei selbst zu verwirklichen.

Die Absicht in Tjachiv ein Tagesheim für externe Besucher mit Behinderungen anzugliedern, ähnlich unserer Tagesstätte in Belarus, erachten wir als ausserordentlich positiv, da damit vielen externen Jugendlichen ermöglicht wird, sich in einer ähnlich gelagerten Gruppe zu sozialisieren und zudem den meist überforderten Eltern einige «freie» Stunden geboten werden.

Die Erfahrungen unseres Besuches in Vilshany und Tjachiv haben uns überzeugt, dass in dieser Hinsicht noch viel in der Ukraine zu tun ist. Auch hat sich in gemeinsamen Gesprächen gezeigt, dass es verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Lifeline und Parasolka geben könnte.